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Hier finden Sie einige Informationen zu Sonnenkollektoren für die
Schwimmbad - Heizung.
Anmerkung: Infos zu
Solarreglern finden Sie hier. |
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Bauformen Von Absorbern |
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Schlauch- bzw.
Rohrregister
Die einfachste Bauform von Absorbern ist dem Gartenschlauch, der in der
Sonne liegt und sich erwärmt, nachempfunden. Um die Verlegung zu vereinfachen und
möglichst eine dichte Anordnung zu erreichen, haben sich daraus Multischlauchabsorber
entwickelt. Bei diesen liegen die Schläuche bzw. Röhrchen dicht nebeneinander und sind,
um besser installiert werden zu können, bei manchen Herstellern mit einem Zwischensteg
untereinander verbunden.
Die Sammelrohre werden separat geliefert und die
Anschlüsse vor Ort mit mechanischen Klemmen, Stöpseln oder Steckverbindungen erstellt.
Wesentlich bei diesen Bauformen ist der Abstand zwischen den einzelnen Röhrchen. Denn bei
steil stehender Sonne kann dieser nicht, oder nur sehr gering, zur Erwärmung der
Röhrchenwand und damit der Erwärmung des Kühlmediums beitragen.
Man muss hier unterscheiden zwischen den:
- aktiven Flächen, repräsentiert durch den Querschnitt der
einzelnen Röhrchen
- der Aperturfläche, d.h. die Außenmaße des gesamten
Feldes. Diese Unterscheidung ist insofern von Bedeutung, als 1 m2 aktive
Fläche mehr Leistung abgibt, als 1 m2 Aperturfläche. Letztere wird aber im
allgemeinen als m2 Absorber- bzw. Kollektorfläche verkauft.
Multikanalabsorber Liegen die Röhrchen so,
dass sich
die Wandung berührt, bzw. ist die Oberfläche glatt mit innenliegenden Kanälen, so wird
die Absorberfläche identisch mit der Aperturfläche. Diese Multikanalabsorber besitzen
eine Kopfleiste, an der die Absorberfläche vom Hersteller im Werk bereits angeschweißt
wurde.
Ein Ablängen auf der Bauselle ist dann nicht mehr
möglich. Plattenabsorber. Einige Fabrikate haben Absorberplatinen, die als Formteile
geblasen bzw. gespritzt werden. Es können nur relativ kleine Platinen hergestellt werden,
was die Montagekosten erheblich verteuert. Diese Bauformen hatten bislang keinen Erfolg
auf dem Markt.
Gewebeabsorber Ein Stützgewebe wird beidseitig mit
einem Kunststoff (PVC) kaschiert. Kette und Schuss des Gewebe sind so gewoben,
dass der
Absorber bis zu ca. 1 bar druckfest ist, was seine Handhabung im Anlagenbau vereinfacht.
Außerdem sind die geringen Wassermengen im Absorber vorteilhaft. Die Problematik liegt in
der Verwendung von PVC, dessen Weichmacher langsam herausdiffundiert. Dies ist hygienisch
bedenklich und führt zu Alterungen des Materials. Bei sehr hartem Wasser, bzw. wenn
Schmutz eingetragen wird, kann das Gewebe verstopfen. Dennoch wurden mit diesem System,
richtig eingesetzt, gute Ergebnisse erzielt. Aus den oben genannten Gründen wird dieser
Absorber meistens mit einem Wärmetauscher betrieben.
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Absorbermaterialien Woraus die Kollektoren bestehen |
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Beckenwasser ist wegen seines Restchlorgehaltes stets
aggressiv. Um in der Solaranlage auf einen Wärmetauscher verzichten zu können,
muss das
Beckenwasser direkt durch die Solaranlage geleitet werden. Als Absorbermaterial scheiden
deshalb praktisch alle gängigen Metalle aus, es sei denn, man trennt den Solarkreis vom
Beckenwasserkreis und nimmt einen Wärmetauscher in Kauf.
Im Schwimmbadbereich kommen deshalb fast ausschließlich
Absorber aus Kunststoffen zum Einsatz. Diese lassen sich leichter verformen und
kostengünstiger herstellen als Metallabsorber. Nachteilige
Materialeigenschaften von
Kunststoffen sind deren schlechte Wärmeleitfähigkeit und ihre geringe Beständigkeit
gegenüber der ultravioletten Strahlung der Sonne und hohen Temperaturen. Um die
Zerstörung zu verhindern, werden die Kunststoffe mit Ruß geschwärzt und sind so für
den Einsatz als Absorberelemente geeignet. Aufgrund ihrer Resistenz gegen Chemikalien, wie
Chlor, werden sie für Systeme zur Schwimmbadheizung häufig eingesetzt. Nachstehend
werden die wichtigsten für Absorber verwendeten Kunststoffe angeführt.
- PE Polyethylen hart: Leicht schweißbar, zähes Material,
preiswert.
- PP Polypropylen: Höhere Temperaturverträglichkeit als PE.
- PVC Polyvinylchlorid weich: Wird als Folienabsorber mit
Stützgewebe eingesetzt, Versprödung durch Entweichung der Weichmacher.
- PVC hart: Klebbar, weit verbreitet im Rohrleitungsbau, die
Oberfläche muss gegen UV-Strahlung durch geeignete Farbanstriche geschützt werden. Als
Absorbermaterial nicht geeignet.
- EPDM Ethylen-Propylen-Dien-Monomere:
So genannter
Kunstkautschuk, flexibel, auch wassergefüllt frostfest, klebbar, sehr gute UV-Resistenz,
hohe Temperaturbeständigkeit (max.150°C), sehr lange Lebensdauer, teurer als die oben
genannten Kunststoffe, wird als so genannter Mattenkollektor von mehreren Herstellern
angeboten.
- ETFE Folie weich, Ethylen-tetra-fluorethylen: Kann als eine
der wenigen marktgängiggen Folien aus Kunststoff, wegen seiner UV-Durchlässigkeit auch
transparent, der Solarstrahlung ausgesetzt werden. Als Abdeckfolie, aber auch als
Absorbermaterial im Einsatz, hohe Temperaturbeständigkeit (max. 150°C), relativ teuerer
Werkstoff.
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Güte Was eine Solarheizung leistet |
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Güte eines Absorbers und einer Solaranlage.
Die Güte eines Absorbers wird durch vier Eigenschaften
bestimmt:
- Absorptionsvermögen für die kurzwellige Strahlung, diese
soll möglichst groß sein
- Emissionsvermögen für die langwellige (Wärme-) Strahlung,
dieses soll möglichst klein sein
- Wärmeübertragungsfähigkeit von der Absorberoberfläche
zum Wärmeträgermedium
- Beständigkeit des Materials gegen Umwelteinflüsse.
Die Leistung einer Solaranlage ist nicht gleich
bedeutend
mit der Güte des Absorbers, sondern im wesentlichen abhängig von der gleichmäßigen
hydraulischen Durchströmung der Absorbermatten. Nur die Wärmemenge kommt beim Nutzer an,
die tatsächlich auch vom Wärmeträgermedium aufgenommen und abtransportiert wurde.
Mit anderen Worten: Ein Absorber ist nur so gut, wie die
vom Kühlmedium abtransportierte Wärmemenge.
Um dieses gleichmäßige Durchströmen zu erreichen,
müssen folgende Randbedingungen eingehalten werden:
- die Strömung muss turbulent sein
- die Fließgeschwindigkeit im Verteilerrohr darf nicht
größer sein, als die in den abgehenden Querschnitten
- der Druckverlust längs des Absorbers, sollte deutlich über
der Summe der Druckverluste in der Verrohrung des Feldes liegen. Mit schmalen langen
Elementen sind diese Randbedingungen eher einzuhalten, als mit kurzen breiten.
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Erkenntnisse mit Sonnenbeheizten Schwimmbädern |
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- Unverglaste Solaranlagen sind sehr gut geeignet um
Freibäder zu beheizen. Sie weisen ein weit besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, als
verglaste.
- Das Flächenverhältnis zwischen Kollektor- und
Beckenwasserfläche sollte zwischen 0,5 und 0,7 liegen. Bei Mehrbeckenanlagen ist es
vorteilhaft, die Solaranlage wahlweise nur auf ein Becken arbeiten zu lassen. Dann kann
das oben erwähnte Verhältnis auch unter 0,5 liegen, denn nicht alle Becken benötigen
gleichzeitig dieselbe Wassertemperatur.
- Solaranlagen erwärmen bei einsetzendem Schönwetter die
Becken sehr schnell. Je kälter die Ausgangstemperatur ist, desto höher ist die
Temperaturanhebung im Becken. Der Betreiber hat somit die Gewähr, der Mehrzahl der
Besucher am zweiten schönen Tag, warmes Badewasser anbieten zu können.
- Genügend große Aufstellflächen sind in Freibädern oft
schwierig zu finden. Ebenerdige Kollektorfelder verschmutzen schneller als schräg
aufgestellte Elemente.
- Schwankende Beckenwassertemperaturen. Eine solare
Beckenwasserheizung ist dann besonders wirtschaftlich, wenn ganz auf eine Zentralheizung
verzichtet wird. Bei den weit verbreiteten so genannten Schönwetterbädern
passt sich der
Besucherstrom den Sonnenscheinstunden an. Bei Einsatz von Solaranlagen wird der Anspruch
der Besucher an warmes Wasser so bestens gedeckt. Den Stammbesuchern, die unabhängig vom
Wetter kommen, müssen diese Temperaturschwankungen seitens des Betreibers begründet
werden. Grundsätzlich treten bei solarbeheizten Schwimmbädern Temperaturschwankungen
auf, die allerdings seitens der Stammbesucher ohne Begründung Unmut erzeugen. Hier ist
ein Lernprozess notwendig. Die anderen Besucher kommen nach einer Schlechtwetterperiode
meist erst am zweiten schönen Tag und finden dann warmes Wasser vor.
- Der Wärmeverlust der Becken wächst mit steigenden
Wassertemperaturen überproportional. Ein Becken, welches konstant auf 28°C gehalten
wird, benötigt rund dreimal soviel Energie, wie dasselbe Becken, welches auf 24°C
gehalten wird.
- Unverglaste Solaranlagen sind zur Beckenwassererwärmung von
Warmbecken (mehr als 26°C) nicht geeignet. Der Wirkungsgrad nimmt sehr schnell in
Funktion der Wassertemperatur ab.
- Bei den Regelgeräten von großen Solaranlagen
muss auf
Präzision geachtet werden. Die besten Erfahrungen wurden mit den Anlagen gemacht, bei
denen das Einschaltsignal vom Ausschaltsignal getrennt wurde. Einfache
Differenztemperaturgeräte "verschenken" oft wertvolle Energie.
- Bei größeren Solaranlagen sollten Wärmemengenmesser und
Strahlungsmesser mit eingebaut werden, denn nur damit ist die Funktionskontrolle über die
Betriebsjahre möglich. Die Registratur der täglichen Einstrahlung und des täglichen
Solargewinnes, ist eine verlässliche Methode, die Funktion der Solaranlage von Tag zu
Tag, bzw. jährlich zu überprüfen.
- Die wichtigste Größe im Anlagenbau ist die gute,
gleichmäßige Durchströmung der Solaranlage. Es hat sich gezeigt,
dass lange
mattenartige Elemente erheblich einfacher diese Bedingung erfüllen, als kleine Elemente.
- Die Verschmutzung von strukturierten Oberflächen sollte
nicht unterschätzt werden.
- Die Verbindung von Wärmepumpen und unverglasten
Solaranlagen hat sich in keinem der untersuchten Projekte weder technisch, noch
wirtschaftlich bewährt.
- Die hygienischen Anforderungen an die Wasserqualität
steigen bei höheren Temperaturen. Ohne ausreichend gute Filterleistung kann eine
Solaranlage nicht installiert werden.
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Umweltenlastung bei der Verwendung von Sonnenbeheizen
Schwimmbädern |
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In den alten deutschen Bundesländern gibt es rund 2700
Freibäder mit einer Wasserfläche von 3,45 Mio. m2, wovon rund 2 Mio. m2
beheizt werden. Bei durchschnittlichen Wassertemperaturen von lediglich 23 C und einer
Saison von Mitte Mai bis Mitte September muss mit einem mittleren Wärmebedarf von ca. 400
kWh/m2 gerechnet werden. Das hierfür aufgewendete Energieäquivalent liegt
also bei rund 100 000 t Heizöl EL, bei einem angenommenen Nutzungsgrad der
Wärmeerzeugung von 80 %.
Für die Umwelt bedeutet dies eine jährliche Belastung
von:
- Kohlendioxyd (CO2) 250 000 t
- Kohlenmonoxyd (CO) 11 250 kg.
- Stickoxyde (NOX) 25 000 kg
- Schwefeldioxyd (SO2) 30 000 kg
Die gesamten vorgelagerten Emissionen wie Transport
und diverse Umwandlungsschritte sind hierbei noch nicht berücksichtigt. Bei einer
rein solaren Beheizung aller Freibäder und einer Betriebsdauer der Solaranlagen von 20
Jahren lässt sich mit o.g. Zahlen leicht eine Gesamtmenge möglicher
Schadstoffeinsparungen berechnen.
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Wirtschaftlichkeit einer Schwimmbad Sonnenheizung |
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Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen zur
Beheizung von kommunalen Schwimmbädern sollten verschiedene Gesichtspunkte
berücksichtigt werden, die sich nicht alle in Schilling und Groschen ausdrücken lassen.
Gerade die öffentliche Hand kann und muss hier Akzente setzen:
- Fossilbeheizte Freibäder steigern zwar die
Freizeitattraktivität der Anlagen, belasten aber gleichzeitig die Umwelt - ein
Widerspruch in sich.
- Der zur Zeit niedrige Ölpreis kann sich sehr schnell
ändern. Finanzierung, Planung und Realisierung von Solaranlagen brauchen ihre
verwaltungstechnische Vorlaufzeit.
- Schönwetterbäder sollten überhaupt nicht nachgeheizt
werden, nur so kann der Vorteil einer Solaranlage für den Betreiber voll ausgenützt
werden.
- Bei Ausfall einer bestehenden Heizkesselanlage sollte diese
für ein Schönwetterfreibad nicht mehr ersetzt werden. Die eingesparten
Investitionskosten können der Solaranlage "gutgeschrieben" werden.
- Fast alle Hersteller bieten mittlerweile 10 - 15 Jahre
Garantie auf die Absorberanlage (Heizungsanlage 2 Jahre).
- Unverglaste Kollektorsysteme zur Beheizung von
Schwimmbädern liefern pro Saison etwa 250 - 350 KWh/m2 Aperaturfläche. Je nach
Wirkungsgrad der Kesselanlage ersetzen diese 300 - 400 KWh thermische Energie bzw. 30 - 40
l Heizöl (Mittel 40 l/m2 Saison). Bei den Verhandlungen mit Kommunen hat sich
die Methode nach VDI 2067 bewährt. Eventuelle zukünftige Preissteigerungen oder
Verbilligungen werden nicht berücksichtigt.
Die einzige Unsicherheit ist in der Nutzungsdauer von
Solaranlagen zu sehen. Unter diesem Gesichtspunkt ist es von besonderer Wichtigkeit, nur
langlebige Werkstoffe einzusetzen. Die Rechnung wird noch einfacher, wenn durch den
Wegfall einer konventionellen Heizung die gesamten Haushaltsmittel für den Kauf von
Heizöl bzw. Gas zur Amortisation der Solaranlage herangezogen werden können. Dann
ergeben sich Amortisationszeiten von 5 - 7 Jahren.
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Schlussfolgerungenzur Wirtschaftlichkeit |
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In der Regel werden Freibäder von der weitaus größten
Anzahl der Besucher bei schönem Wetter besucht. Diese "Schönwetterbäder"
können grundsätzlich nur mit unverglasten Solaranlagen beheizt werden. Auf eine
Zusatzheizung mit fossilen Energieträgern sollte auf jeden Fall verzichtet werden. Diese
Einsparungen zur Beckenwassererwärmung ist betriebswirtschaftlich sehr interessant.
Abschreibungszeiten von 5 - 7 Jahren sind selbst bei niedrigen Energiepreisen durchaus
erreichbar.
Die Investitionen einer Solaranlage würde nicht nur die
laufenden öffentlichen Haushalte, sondern auch die Umwelt entlasten und außerdem
positive Auswirkungen auf die Arbeitsmarktsituation haben. |
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